Fachärzte für Chirurgie und Koloproktologie – Dr. med. Horst Loch, Dr. med. Daniel Patzak, Katharina Wiechmann und Dr. med. Ruo-Xi Yu
Privatpraxis (alle Privatversicherungen, Beihilfen und Selbstzahler) in den CityPraxenMitte und im ÄrzteZentrumFriedrichshain
Darmprobleme sind noch immer ein Tabuthema. Viele Menschen sprechen nicht gerne darüber und suchen aus Schamgefühl oder Angst erst spät einen Facharzt für Proktologie auf, obwohl sie sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen. Häufig kann ihnen mit einer einfachen, schmerzfreien, ambulanten Behandlung (Therapie) geholfen werden: Mit Salben, Pasten, Injektionen, Antibiotika oder anderen Medikamenten. In unseren modern ausgestatteten Behandlungsräumen achten wir auf Diskretion und eine angenehme Atmosphäre. Zu den diagnostischen Verfahren gehören vor allem Tastuntersuchungen und Spiegelungen des Analkanals (Proktoskopie) und des Mastdarms (Rektoskopie).
Die Proktologie beschäftigt sich speziell mit Erkrankungen des Afters und des Enddarms, also der letzten 15 cm des Verdauungstraktes. Dazu gehören Hämorrhoiden, aber auch bösartige (maligne) Tumoren des Enddarms, Fissuren, Hautfalten, Schwierigkeiten Stuhl und Winde zu halten sowie eine Schwäche des Beckenbodens. Analvenenthrombosen, Analfisteln, Analekzeme oder eine Entzündung im Enddarmbereich (Proktitis) fallen ebenfalls in das Fachgebiet des Proktologen. Er arbeitet eng mit den Fachärzten für Gastroenterologie, Urologie, Gynäkologie und Dermatologie zusammen.
Welche Leistungen dürfen Sie in unserer Praxis für Proktologie erwarten
- Diagnostik und Behandlung von Hämorrhoiden
- Diagnostik und Behandlung von Fissuren
- Diagnostik und Behandlung von Hautfalten
- Diagnostik und Behandlung von Feigwarzen (Condylomata acuminata) mit und ohne Laser
- Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Dickdarms (Kolon)
- Diagnostik und Behandlung der analen Inkontinenz
- Diagnostik und Behandlung der Beckenbodenschwäche
- Spiegelung des Mastdarms (Rektoskopie) und des Enddarms (Proktoskopie)
Bei welchen Symptomen sollten Sie den Endarmspezialisten (Proktologen) aufsuchen?
- Beschwerden oder Schmerzen in der Analregion
- Blut im Stuhl oder am Toilettenpapier
- Tastbare Knoten
- Absonderungen
- Brennen
- Juckreiz
Diagnostik und Therapie im Fachgebiet Proktologie
Proktoskopie (Enddarmspiegelung)
Vor der eigentlichen Spiegelung nimmt der Facharzt für Proktologie mit dem Finger eine Tastuntersuchung des Darms vor (rektal-digitale Untersuchung). Für die Spiegelung des Analkanals (Afterkanals) wird ein so genanntes Proktoskop verwendet. Dabei handelt es sich um ein starres, etwa 6 bis 12 cm langes Rohr, das seitlich eine Öffnung hat. Es verfügt über eine Lichtquelle, einen Spiegel und über einen Anschluss für ein Kaltlichtkabel. Die Patienten werden auf einem speziellen Untersuchungsstuhl platziert. Mit Handschuhen und Gleitmittel tastet der Facharzt für Proktologie den Analkanal vorsichtig aus. Anschließend führt er das Protoskop unter leichtem Druck einige Zentimeter in den Afterkanal ein. Das ist für den Patienten schmerzfrei, kann manchmal als etwas unangenehm empfunden werden. Durch die Öffnung im Proktoskop erkennen Proktologen, ob z.B. ein Hämorrhoiden-Leiden vorliegt. Die Untersuchung dauert nur einige Minuten. Gegebenenfalls entnimmt der Facharzt für Proktologie noch Gewebeproben aus bestimmten Bereichen der Schleimhaut.
Rektoskopie
Wenn notwendig, empfiehlt der Proktologe als ergänzende Untersuchung die Rektoskopie, die auch Mastdarmspiegelung genannt wird. Dabei führen Proktologen ein spezielles, rohrförmiges Instrument ein, das Rektoskop. Es ist zwischen 20 cm und 30 cm lang und besitzt eine Lichtquelle und eine Optik. Meistens liegen sie bei der Rektoskopie in der so genannten Steinschnittlage (auf dem Rücken, die Beine angewinkelt) auf einem speziellen Untersuchungsstuhl. Der Proktologe setzt das Proktoskop an der Rosette an und führt es mithilfe eines Gleitmittels in den Darm ein. Während der Rektoskopie kann der Facharzt für Proktologie auch kleine Eingriffe durchführen, z.B. Gewebeproben entnehmen (Biopsie) oder Polypen abtragen. Bei ängstlichen Patienten kann die Untersuchung auch in einer Sedation oder Kurznarkose im Eingriffsraum durchgeführt werden.
Welches sind die häufigsten Enddarmerkrankungen?
Bösartige oder lebensbedrohende Erkrankungen im Enddarmbereich sind selten, sollten jedoch stets bei Symptomen am Anus oder im Enddarm ausgeschlossen werden.
Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, die den Analkanal von innen auskleiden. Sie liegen unterhalb der Schleimhaut des Mastdarms und sind von Arterien und Venen durchzogen. Zusammen mit dem Schließmuskel sorgen sie für den Verschluss des Afters (Feinkontinenz). Staut sich Blut in dem Adergeflecht, werden die Gefäßpolster größer und können sogar aus der Öffnung des Afters heraustreten. Zu den typischen Beschwerden beim Hämorrhoiden-Leiden gehören: Blut im Stuhl, Juckreiz, Brennen, Nässen und Schmerzen. Etwa jeder Zweite ist betroffen. Hämorrhoiden werden vom Facharzt für Proktologie besonders häufig bei über 50-Jährigen festgestellt, aber auch bei Jüngeren.
Die Diagnose stellen Proktologen anhand der Krankengeschichte (Anamnese) und des klinischen Befunds. Zunächst wird der Facharzt für Proktologie mit Ihnen ein ausführliches Gespräch über Ihre Beschwerden führen und gezielt Fragen stellen zu Ihrem Stuhlgang, Ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sowie zu Ihrer beruflichen Tätigkeit:
- Ist der Stuhl weich oder fest?
- Wie oft entleeren Sie Ihren Darm?
- Ernähren Sie sich mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen oder eher mit Fertiggerichten und ballaststoffarmer Kost?
- Treiben Sie Sport?
- Üben Sie eine sitzende Tätigkeit aus?
Nach dem Gespräch beginnt die Untersuchung des Afters und des Enddarms. Dazu müssen Sie sich unten freimachen. Anschließend werden Sie vom Proktologen gebeten, sich entspannt auf eine Untersuchungsliege zu legen und die Beine anzuwinkeln oder auf einem speziellen Untersuchungsstuhl Platz zu nehmen. Um den Darmausgang von außen genau betrachten zu können (Inspektion), spreizt der Facharzt für Proktologie mit beiden Händen die Gesäßhälften leicht nach außen. So kann er sichtbare Veränderungen erkennen. Anschließend kommt die Untersuchung mit dem Finger (rektal-digitale Palpation). Dazu zieht der Facharzt für Proktologie Handschuhe mit Gleitmittel an und tastet vorsichtig, in der Regel mit kreisförmigen Bewegungen, den Darmausgang ab. Die Finger sind sehr feinfühlig, so dass sie Veränderungen im vorderen Bereich des Enddarms erspüren können. Zur Bestätigung der Tastuntersuchung kann auch eine Spiegelung des Analkanals (Proktoskopie) oder des Enddarms (Rektoskopie) in Frage kommen.
Fissuren
Bei einer Analfissur ist die zarte, schmerzempfindliche Haut des Analkanals eingerissen. Eine akute Fissur ist eine frische Verletzung, die z.B. durch einen sehr harten Stuhlgang verursacht werden kann. Eine chronische Analfissur entwickelt sich in der Regel aus einer akuten. Die Diagnose stellen Proktologen, indem sie den äußeren Analbereich betrachten. Weitere diagnostische Maßnahmen sind eine Tastuntersuchung des Afterinneren mit dem Finger oder eine Spiegelung des Enddarms (Proktoskopie). Mit speziellen Salben und einer Ernährungsumstellung lassen sich Fissuren meist behandeln. Sind sie chronisch, kann auch ein chirurgischer Eingriff des Proktologen erforderlich sein.
Hautfalten (Marisken)
Hautfalten (Marisken) kommen am After vor. Sie können linsengroß sein, können in einigen Fällen sich auch zu beeindruckender Größe entwickeln. Sie kommen außerordentlich oft vor, besonders während und nach einer Schwangerschaft. In der Regel sind Hautfalten (Marisken) völlig harmlos und schmerzen nicht. Dennoch sollten große Marisken vom Proktologen entfernt werden, weil sie die Hygiene im Bereich des Afters erschweren und zu einem unangenehmen Juckreiz führen können. Durch eine einfache Inspektion des Afterbereichs können sie vom Facharzt für Proktologie festgestellt werden.
Feigwarzen (Condylomata acuminata)
Feigwarzen (Condylomata acuminata) sind eine Viruskrankheit, die durch Papillomaviren ausgelöst und durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Sie treten im Anal- und Genitalbereich auf. Dabei handelt es sich um gutartige Hautwucherungen, die meistens so groß wie ein Stecknadelkopf sind. Feigwarzen (Condylomata acuminata) verursachen häufig keine Beschwerden und bleiben deshalb oft unerkannt. Typische Symptome sind Jucken, Schmerzen und Brennen. Zur Diagnostik reicht dem Proktologen in der Regel eine Inaugenscheinnahme des betroffenen Areals. Zur Therapie verordnet er Lösungen und Cremes mit bestimmten Wirkstoffen wie Podophyllotoxin oder Imiquimod. Dadurch sterben die virusinfizierten Zellen in den Feigwarzen ab. Allerdings müssen sie mehrere Wochen angewendet werden. Reicht das nicht aus, kann der Facharzt für Proktologie Feigwarzen (Condylomata acuminata) mit Laser, durch Kauterisation, mit flüssigem Stickstoff vereisen (Kyrotherapie) oder durch einen chirurgischen Eingriff entfernen.
Anale Inkontinenz
Bei der analen Inkontinenz ist der Verschluss des Darms nicht mehr hundertprozentig gewährleistet. Betroffene können den Stuhl nicht mehr halten, Darmgase entweichen ungewollt. Der Verlust der Kontrolle über den Darmausgang hat nicht nur körperliche, sondern häufig auch seelische Auswirkungen. Die Krankengeschichte (Anamnese), die Inspektion des offenen Anus und die Untersuchung mit dem Finger (Palpation) erlauben dem Proktologen in der Regel eine zuverlässige Diagnose der analen Inkontinenz. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Eine Stuhlregulation mit Abführmitteln, Gleitmitteln oder Quellstoffen und eine Ernährungsumstellung reichen häufig aus. Ein Training des Beckenbodens, z.B. durch Vibrationstherapie (PowerPlate) und eine medikamentöse Behandlung kommen ebenfalls in Frage. Verletzungen am Schließmuskel werden vom Proktologen operativ behandelt.
Beckenbodenschwäche
Der Beckenboden besteht aus Muskulatur und Bindegewebe. Sind diese schwach, kann es zu so genannten Senkungen kommen. Einzelne Abschnitte der Scheide, die Blase, der Darm oder die Gebärmutter verlagern sich. Eine Beckenbodenschwäche tritt vor allem bei Frauen auf, seltener bei Männern. Betroffene können den Stuhl nicht halten oder haben Probleme bei der Stuhlentleerung. Manchmal treten auch eine Harninkontinenz oder ein Genitalprolaps (übermäßiges Absinken oder Vorfallen der Gebärmutter) auf. Um die Ursachen genau zu erforschen, wird der Facharzt für Proktologie die Krankengeschichte (Anamnese) ausführlich erfassen. Zu den klinischen Untersuchungen gehören ein Ultraschall sowie Schließmuskelmessungen im Bereich des Afters. Bei der Behandlung werden zunächst alle konservativen Möglichkeiten wie Beckenbodengymnastik, Biofeedback oder Elektrotherapie ausgeschöpft. Tritt dadurch keine Besserung ein, kommt ein operativer Eingriff in Betracht.
Erkrankungen des Dickdarms (Kolon) und des Enddarms (Rektum)
Zu den Erkrankungen des Dickdarms zählen Divertikel, eine Ausstülpung der Dickdarmschleimhaut, bei der es durch eine Ansammlung von Stuhl in dieser Ausstülpung zu Entzündungen kommen kann (Divertikulitis). Darüber hinaus können im Dickdarm sowie im Enddarm Polypen (Schleimhautwucherungen) entstehen, die sich im Verlauf zu einem bösartigen Geschwür entwickeln können und daher im Frühstadium abgetragen werden müssen. Des Weiteren kann der Darm eine chronische Entzündung aufweisen; zum einen Morbus Crohn – eine Entzündung, die im gesamten Magen-Darm-Trakt auftreten kann (vom Mund bis zum After), zum anderen Colitis ulcerosa, eine chronische Erkrankung, die auf den Dickdarm und Enddarm beschränkt bleibt. Diese Erkrankungen kann der Facharzt für Proktologie durch eine Gewebeprobe bestätigen. Die Therapie dieser Erkrankungen wird in Zusammenarbeit mit dem Facharzt für Gastroenterologie besprochen.